etwas komische Gedanken

Alltägliches, Nachdenkliches und völlig Absurdes.

Nochmal?


Es kracht, es scheppert, Rauch steigt auf. Der Geruch nach Ozon und verbrannten Haaren liegt in der Luft. Meine (verbleibenden) Haare stehen elektrostatisch aufgeladen weit aufgerichtet von meinem Kopf ab. Auf der Bastelunterlage rollt eine blubbernde Kugel langsam aus.

Skeptisch betrachte ich mein Werk. eigentlich habe ich nur versucht, mithilfe einer Schere und etwas Klebeband einem Stück Papier zu einer neuen Existenz als Papierflieger zu verhelfen.

Discaimer: Fragen sie mich zu Ihrer eigenen Sicherheit nie, ob ich beim Heimwerkeln mal kurz helfen kann.

Falls doch, selber schuld!

Von dem ganzen Lärm angelockt, kommt “Etwas” aus seinem Domizil, meinem Kühlschrank, heraus.

“Oida!” staunt es. “So wie du ausschaust, Respekt, dass du noch stehst. Was hast du denn da schon wieder angestellt?”

“Ich wollte nur einen Papierflieger basteln” entgegne ich zerknirscht. “Hat nicht funktioniert.”

“Offensichtlich. Das hat ja das letzte mal auch so gut geklappt. Übrigens, ist dein Finger wieder richtig angewachsen?”

Ich blicke auf meine Hand. Der Reihe nach bewege ich die Finger. “Schaut alles gut aus, alle Finger bewegen sich.” stelle ich zufrieden fest.

“Fein, fein” entgegnet “Etwas”. “Wenn du jetzt noch kurz die andere Hand prüfst, dann wissen wir auch, ob ich den Finger wieder richtig angeklebt habe.”

Oh, stimmt, es war ja die andere Hand. “Schaut gut aus. Hier bewegen sich auch alle Finger.

“Oida!” entfährt es “Etwas” noch einmal, als es die blubbernde Kugel auf meinem Schreibtisch entdeckt.

Fasziniert betrachten wir dieses Wasauchimmer eine Weile schweigend.
Interessanterweise wird das Blubbern nicht weniger. Auch bilden sich keine Brandflecken auf meiner Bastelunterlage.

Vorsichtig stupse ich die Kugel mit meinem Finger an. Ok, unbekannte Dinge mit dem blanken Finger anstupsen ist nicht besonders vorsichtig. Egal.

Die Kugel rollt ein paar Zentimeter. Ein bisschen mutiger geworden hebe ich die Kugel auf und betrachte sie näher. Blubbernd und von milchigen Fäden durchzogen liegt das Teil auf meiner Handfläche. Es ist nicht einmal besonders warm.

“Ich will auch mal! Ich will auch mal!” ruft “Etwas” und streckt mir seine Tentakel entgegen. Genauer gesagt dem mysteriösen Objekt in meiner Hand.

Vorsichtig balanciert “Etwas” die Kugel auf den Tentakeln. Es drückt, es schüttelt, es klopft damit auf den Boden, es zieht von Irgendwoher einen Hammer und…

“Halt, halt, halt” rufe ich, “nicht in meiner Wohnung”.

Im Garten legen wir gemeinsam die Kugel auf einen Stein. “Etwas” holt aus, schlägt mit aller Wucht zu, der Hammer ist kaputt, aber sonst ist nichts passiert.

Wir gehen wieder nach drinnen. Ich gehe, “Etwas” lässt sich tragen.

Noch einmal betrachte ich die Kugel. Immer näher und näher komme ich der Oberfläche. Immer mehr der der weißen Schlieren entpuppen sich als Ansammlungen unzähliger winziger strahlender Punkte.

“Es ist voller Sterne” rufe ich erstaunt. Da stülpt sich eine riesige Blase aus, umschließt mich und zieht mich hinein.

Es kracht, es scheppert, Rauch steigt auf. Der Geruch nach Ozon und verbrannten Haaren liegt in der Luft.

Von dem ganzen Lärm angelockt, kommt “Etwas” aus seinem Domizil, meinem Kühlschrank.

“Oida!”…


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