etwas komische Gedanken

Alltägliches, Nachdenkliches und völlig Absurdes.

Leben auf dem Mars? Klar doch!


Wow, was für eine Clickbait-Überschrift. Irgendwie aber auch nicht. Es gibt Leben auf dem Mars. Es lebt sogar genau in diesem Moment. Aber warum kommt das nicht in den Medien? Verschwörung? Dunkle Machenschaften? Nein!

Disclaimer: Biologie und Raumfahrt finde ich cool. Vor allem Raumfahrt. Und Technik. Und Computer. Hey, wir haben ferngesteuerte Autos auf dem Mars, die sind Offroad-tauglicher als alles was an SUVs bei uns so herumfährt.

@ESA: Braucht ihr noch einen Para-Astronauten? Und darf ich „Etwas“ mitbringen?

Ok, ich behaupte also, es gibt lebendiges leben auf dem Mars. Wie kommt’s?

Auf der Erde gibt es (noch) recht viel Leben. Wir arbeiten aber daran, die Artenvielfalt übersichtlicher zu gestalten. Egal ob zwei, vier oder mehr Beine, Flügel, Klauen oder Saugrüssel, es ist viel los auf unserem Planeten.

Wenn wir den Boden aufgraben, können wir bis in erstaunliche Tiefen noch Würmer, Bakterien, Amöben und so Zeug finden.

Witzigerweise geht das in die andere Richtung auch. In Luftproben aus den oberen Atmosphärenschichten hat man sogar Bärentierchen gefunden. Das sind kleine Zellhaufen die ausschauen, als hätte Tim Burton Gummibärchen designend. Die sind echt hart im Nehmen.

Einfrieren? Kein Thema! Radioaktive Strahlung? Partytime! Druck, Hitze, Vacuum? Pffft, Kindergarten. Bärentierchen sind die Fünf-Minuten-Terrine des Lebens. Getrocknete Bärentierchen in eine Tasse, Wasser drauf, Pling, Fertig.

Das Gummibärchen des Grauens

Durch die großen Höhen, die diese Mikroorganismen erreichen können, werden Vermutungen angestellt, dass das ein oder andere Tierchen sogar ins All davongeweht wurde. Aber die ignoriere ich jetzt einfach mal.

Dann klettern wir ein Stück weiter nach oben. So ab 80 km Höhe wird es langsam dünn.

Noch weiter oben, so bei 400 km über der Erdoberfläche stoßen wir plötzlich wieder auf eine ganze Menge an Bakterien und so Schlontz. Ach ja, ein paar Menschen finden wir da auch noch.

Genau, auf unserem Weg, weg von der Erde kommen wir natürlich an der ISS vorbei. Zumindest war die Raumstation noch da, als ich diesen Beitrag geschrieben habe. Vielleicht kann mir mein Zukunfts-Ich da einen kurzen Tipp geben, wie lange die ISS noch um die Erde gekreist ist.

Noch weiter wag von der Erde finden wir bei ca. 36.000 km (36 kkm?) eine Menge geostationärer Satelliten. Die ein oder andere Bakterie wird da schon noch daran kleben.

Noch weiter. Wir machen einen kurzen Abstecher zum Mond. Eine Sonde der Chinesen hat im Januar 2019 ein kleines Pflänzchen (in einem Behälter) auf dem Mond wachsen lassen.

Glückwunsch, es ist ein Bäumchen

Auf unserer Reise von der Erde fort, kommt erst einmal lange nichts. Und noch länger nichts. Und dann der Mars. Endlich.

Jetzt habt ihr sicher schon eine Ahnung, wo Leben auf dem Mars zu finden sein könnte. Genau, auf und in den Landern, Rovern und sonstigen Dingen, die die Menschheit schon dort hingeschickt hat. Das sind gigantische technische Meisterleistungen. In den Weiten des Sonnensystems einen winzigen Punkt zu treffen und schweres Gerät sicher landen zu lassen ist wahr gewordene Science-Fiction.

Ok, nicht immer klappt das so gut.

Die schrägsten „sportlichen Landungen“ von denen ich gelesen habe waren:

  • Berechungen für eine Sonde bei denen Imperiale (Pfund, Yard, Meilen) und metrische (Kilogramm, Meter, Kilometer) gemischt worden sind. Eine Meile ≈ 1,8 km. Die Raumsonde kam zu nah an den Planeten heran und ist in der dünnen Marsatmosphäre verbrannt.
  • Der erste Versuch der EES auf dem Mars zu landen wurde durch einen Messfehler beendet. Ein falsches Signal aus einem Sensor hat zu einer negativen Höhenangabe geführt. Die Sonde stellt fest „Mist, ich bin ja schon unter der Planetenoberfläche“ und löst das Bremssystem aus. Leider grob 3,7 km zu hoch. Zum richtigen Zeitpunkt waren Fallschirm und Bremsraketen schon verbraucht und der Mars kurz darauf um einen Krater reicher.

Jetzt ist die Frage, warum da noch Bakterien und so auf unseren Raumsonden rumhängen. Es werden enorme Anstrengungen unternommen das Material zu reinigen und zu sterilisieren. Aber Laben ist zäh und leider erwischen die Expertinnen und Experten nicht alles. Es gibt übrigens bei den Raufahrtagenturen Menschen, die sich für das Zeug das wir ins All schicken spezielle Reinigungsprozeduren, Methoden und so weiter überlegen.

Funfact: In den Reinräumen der NASA in denen die Satelliten und Raumsonden gebaut werden ist eine bisher unbekannte Bakterienart entdeckt worden. Zähe Biester.

Die meines Wissens nach am weitesten entfernten möglicherweise noch lebensfähigen Mikroorganismen reisen per Anhalter auf den Voyager-Sonden durch die Galaxis.

Sayonara!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert